Kursnummer | 102000 |
Dozent |
Andreas Foitzik
|
Datum | Donnerstag, 20.03.2025 19:00–21:15 Uhr |
Gebühr | - ohne Gebühr |
Ort |
vhs Herrenberg
|
Im März finden traditionell Internationale Wochen gegen Rassismus statt, dieses Jahr unter dem Motto „Menschenwürde schützen“. Ein Nein zu Rassismus ist eine wichtige Botschaft in der heutigen Zeit, in der Themen wie Migration und Flucht die gesellschaftlichen Debatten prägen. Die städtische Integrationsbeauftragte und die Volkshochschule organisieren am Donnerstag, 20. März, um 19.00 Uhr eine Veranstaltung zum Thema. Damit setzt sich die Stadtverwaltung Herrenberg gegen die ungleiche Behandlung von Menschen ein.
Die letzten Monate haben erneut gezeigt, wie schwierig es ist, die Debatten über gesellschaftliche Herausforderungen zu führen, ohne dass sie Raum für Rassismus eröffnen. Im Gegenteil: Das Reden über Migration führt dazu, dass damit von anderen wichtigen Aufgaben der Gesellschaft abgelenkt wird. Darüber hinaus birgt dies potenzielle Gefahren für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Indem Menschen mit Migrationsgeschichte und insbesondere Geflüchtete als Ursache für andere Probleme dargestellt werden, wird die Einteilung der Gesellschaft in „Wir“ und „die „Anderen“ immer wieder reproduziert.
Dies hat sehr konkrete Auswirkungen auf das Leben von Zugewanderten in Deutschland. Sie spüren, wie sich die Atmosphäre verändert: in alltäglichen Begegnungen, durch zunehmende Diskriminierung in verschiedenen Lebensbereichen, durch die wachsende Gefahr von rassistischen Übergriffen. Wenn man wegen der Hautfarbe, wegen des Glaubens oder einfach aufgrund einer anderen kulturellen Prägung ausgeschlossen wird, kann das gravierende Auswirkungen für Betroffene haben: Die Verunsicherung im öffentlichen Raum, das Gefühl der Entwertung, aber auch gesundheitliche Probleme gehen häufig mit Benachteiligung und Herabwürdigung einher.
Martin Luther King hat vor über 50 Jahren von seinem Traum gesprochen, „dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird“. Was für viele Menschen völlig selbstverständlich ist, ist für viele Menschen in unserer Gesellschaft immer noch ein Traum.
Was hat das mit Rassismus zu tun und warum ist es – wie die Sozialwissenschaftlerinnen Annita Kalpaka und Nora Räthzel schon 1986 schrieben –„schwierig, nicht rassistisch zu sein“? Und vor allem: Warum ist es – insbesondere unter weißen Menschen – so schwer über Rassismus zu sprechen? In der Veranstaltung gibt Andreas Foitzik eine Grundlage zum Thema und die Möglichkeit zu all diesen Fragen miteinander ins Gespräch zu kommen: an diesem Abend, aber auch sonst – in unseren Familien, Bekanntenkreisen, Vereinen, Teams, Schulklassen usw.
Andreas Foitzik arbeitet als Trainer, Organisationsberater und Autor bei der Fachstelle für Antidiskriminierung, Empowerment und Praxisentwicklung adis e.V. in Tübingen. Er engagiert sich im Netzwerk rassismuskritische Migrationspädagogik.
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 20. März, um 19.00 Uhr in der Herrenberger Volkshochschule (Altkerstube) statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Gäste aus den Nachbarkommunen sind herzlich willkommen.
Volkshochschule Herrenberg
Tübinger Str. 40
71083 Herrenberg
E-Mail & Internet
Telefon & Fax
Telefon: 07032/2703 - 0
Fax: 07032/2703 - 27
Kontakt & Anfahrt